Samstag, 26. Juli 2014

Die Anreise - 44 Stunden auf Achse

An den Tagen vor der großem Reise stand wie immer das große Packen auf dem Programm. Was hat man schon vor Ort, was braucht man noch und was braucht man nicht, aber will es unbedingt mitschleppen? Das sind die Fragen, die einen beschäftigen. Wenn es dann ans in die Tasche packen geht, kommt bei Zeiten die große Ernüchterung - es ist wiedermal alles viel zu schwer. Es wird alles zig mal von einer Tasche in die andere geräumt, wieder zurück und irgendwann hat man's dann doch geschafft. Meint man ;-)

Donnerstag Mittag ging es dann zum Zug von Grimma nach Leipzig, bis dahin war alles noch im Lot. Der Zug von Leipzig nach Frankfurt stand auch schon auf dem Gleis, so dass wir frohen Mutes auf eine gute Reise waren. Ein guter Platz für das Reisegepäck war rasch gefunden - da kann es ja gleich losgehen!? Pustekuchen! Ein herrenloser Koffer hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine Hundertschaft von Polizisten tummelten sich auf dem Bahnsteig, aber keiner schien irgendwie durchzublicken. Irgendwann kam die Durchsage, dass einige Wagons geräumt werden müssen, damit man sie auf ein Abstellgleis zum Bombe entschärfen schieben kann. Wir also knurrend den Wagon gewechselt, uns gefreut, dass wir in einem anderen einen guten Platz gefunden hatten, bis 5 min später ein verträumter Polizist diesen Wagon bestieg um die frohe Botschaft zu verkünden, dass jetzt der ganze Zug geräumt wird. Das war der Punkt, wo die Halsschlagader heftig zu pulsieren begann. So ein Hick-Hack; keiner blickt durch. Keine Minute später: "Bitte bleiben Sie sitzen!" Irgendwann waren sie gefährdeten Wagons abgekoppelt, ein neuer Zugwagen angekoppelt und die Fahrt ging tatsächlich mit nur 35min Verspätung weiter. 

In Frankfurt am Check-In ging das Drama in Runde Zwei weiter. Problem N°1 - die Fluggesellschaft konnte oder wollte mal wieder nicht die Anmeldung und Bestätigung für das Übergepäck im System finden. Wir hatten zwar einen Ausdruck der Bestätigung mit, aber erstmal wird sich aus Prinzip bockig gestellt. Problem N°2, wir hatten ein Handgepäckstück mehr als erlaubt (das war noch nie ein Problem) und Problem N°3 ließ dann auch nicht lange auf sich warten, denn die Handgepäckstücke waren der Dame auch noch zu schwer (hat bis Dato auch noch niemanden interessiert). Irgendwann war eine Lösung für das Übergepäck gefunden und wir durften das zu viele Handgepäck ins Übergepäck umladen. Das Dritte Handgepäck war auf einmal auch kein Thema mehr. Naja Hauptsache erst mal viel Wind um nix machen... Und seit wann prüft man denn das Handgepäck auf Kilos statt das Hauptgepäck? Muss man nicht verstehen.

In Santiago sind wir nach 13 Stunden Flug auch gut gelandet und  nach 12 Stunden Wartezeit ging dann auch der Weiterflug nach Arica. Mit dem Taxi in der Nacht noch zum Stellplatz gefahren, wo alle unsere Kondor Tours LKWs auf uns warteten... Mmmh welchen nehmen wir denn...? Nein die Frage stellte sich nicht. Unser Geschoss für die nächsten drei Monate war/ist der Senior des Fuhrparks - das erfahrenste Casa rodante, der El Mallku.


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