Montag, 28. Juli 2014

Woche eins bis fünf in Südamerika (2014)

Nach den 44 Stunden Anreise aber dennoch einer guten Ankunft in Arica, sollte es nach einem kurzen Werkstattbesuch und dem obligatorischen Großeinkauf nach einer Nacht in Arica sofort nach Cusco in Peru losgehen. Dumm nur, wenn einem die wichtigen Dinge erst vor Fahrtantritt einfallen und kurz vor knapp für Panik und Schweißausbrüche sorgen. Nach 2 Stunden wilder Aufregung war alles geklärt (die Panik hätten wir uns sparen können) und mit Verspätung konnte es losgehen Richtung Grenzübergang. Dort wo wir vor gut einem Jahr, noch zusammen mit Inge und Gunter, heftig Probleme hatten und wilde Diskussionen mit den Beamten führen mussten, ging diesmal alles recht fix und ratz fatz waren wir in Peru. Also weiter im Programm, um schnellstens in Cusco einzufahren, damit wir uns noch etwas auf die erste Tour einstimmen konnten, das für uns neue Auto und so weiter und sofort. Nach 2 1/2 Tagen von früh bis spät fahren, haben wir das erste Etappenziel erreicht. Fetti und Chaco unsere zwei Wachhunde auf unserem Pausenplatz haben uns freudig in Empfang genommen und uns eine Woche lang Gesellschaft geleistet, leider sehen wir die beiden für den Rest des Jahres nicht mehr. In Cusco kamen unsere WM T-Shirts das erste mal zum Einsatz. Zwei Tage vor Eintreffen der Gruppe lief das Spiel gegen USA. In einer Bar in der Stadt lief die Übertragung in bester HD Qualität - nur waren wir die einzigen Deutschen, umgeben von einigen Amis, die dennoch gutgelaunt waren, auch noch nach dem Abpfiff und vergeigter Partie. 

Samstag Vormittag kam dann unsere Gruppe am Flughafen an und hat 1/4 des El Mallku bezogen. Nachdem alle im Hotel abgeliefert waren hab ich noch den LKW zum Parkplatz bringen wollen und als ich ein freundliches Gespräch mit einem Polizisten wegen einer Umleitung geführt habe, ist mir gleich mal ein anderer LKW an die Stoßstange gerumst - fängt ja alles gut an. Der Typ ist auch gleich mal weitergefahren und den netten Beamten hat das auch wenig interessiert. Zwei Tage später war es wieder geflickt, aber Nerven tut das trotzdem. 

Am Sonntag wurden wir in Cusco gleich mal mit einem riesigen Umzug mit lauter Musik und bunten Kostümen beglückt. Ein mördermäßiges Spektakel! 


Von Cusco aus ging es weiter nach Yucay und von da aus nach Machu Picchu. Wie schon bei allen Besuchen im letzten Jahr, hatten wir auch diesmal bestes Wetter. Zwei unserer Minigruppe von drei Leuten haben den Huayna Picchu erklommen und ich bin mit Teilnehmerin N° 3 alleine durch die Anlage gegangen. Privatführungen sind immer ganz nett, da man auch mal eine andere Runde drehen kann, wenn’s gewünscht bzw. angenommen wird. 

Auf der Isla de Sol am Titicaca See wurden 2/3 der Gruppe von einem Schamanen gesegnet, auf dass sie ewig leben, gut zu Fuß sind und sich in Zukunft bester Gesundheit erfreuen sollen. Ich denke es hat geholfen!
In La Paz wurde das normale Programm auf den Kopf gestellt. Alle Drei waren schon mal hier und hatten keine Lust sich noch mal die Innenstadt anzuschauen. Alternativ wurde sich ein Besuch auf dem Gipfel bzw. in Gipfelnähe des Chacaltaya gewünscht. Der 5.421m hohe Berg war mal vor gut 20 Jahren das höchste Skigebiet der Erde. Leider ist von dem einstmals mächtigen Gletscher nichts mehr übrig geblieben, so dass die Skilifte seit Jahren still stehen und die Ski zu Hause bleiben müssen. Aber man kann bis auf 5.200m mit dem Auto hinauffahren und wer will, kann die verbleibenden 195m bis zum Gipfel hinauflaufen, was wir aber lassen mussten. Aber dennoch ist der Blick auf den benachbarten Huayna Potosi (6.088m) und vorher auf den Illimani (6.439m) gigantisch. Wir hatten zudem noch beste Sicht auf den 200km entfernten Sajama (6.542m), den höchsten Berg Boliviens, an dessen Fuße wir letztes Jahr campiert haben und den wir in absehbarer Zeit noch einmal aus der Nähe sehen dürfen. Nach dem Chacaltaya ging es wieder hinab Richtung Zongo Pass und Lagune. 



Pünktlich zum Anstoß des Viertelfinalspiel gegen Brasilien, haben wir Platz genommen im 7. Stock unseres Hotels in Oruro. Siebenter Stock = sieben Tore, so die Theorie der Gruppe und so ging es ja schließlich aus. 

Auf dem Salar de Uyuni haben wir diesmal einen kleinen Film „gedreht“ und ein schickes Foto mit unserem Gefährt / Gefährten und dem riesigen Rally Dakar Logo geknippst. Alles bei bestem Wetter und bester Laune. Die Ergebnisse folgen später separat ;-)

Am 13. Juli, zum Finaltag, stand uns ein Fahrtag bevor, der zwar nicht so viel Strecke aufwies, aber sich dennoch sehr zog. Also hieß es früh aufstehen und ohne viel Geplänkel durchfahren, damit wir pünktlich zum Anstoß vor der Kiste sitzen. Dem Plan in der Theorie, folgte die Ausführung in der Praxis. Und da wir Meister in Pünktlichkeit und Disziplin sind, hat auch alles hingehauen. Den Spielverlauf kennen wir alle!

Am 15. Juli stand uns wiedermal ein Grenzwechsel bevor - Bolivien verabschiedete uns - Argentinien begrüßte uns. Unsere Befürchtungen, dass die Argentinier zwei Tage nach der Niederlage uns nicht sonderlich freundlich begrüßen und wir eventuell viel Zeit an der Grenze verbringen müssen, haben sich nicht bestätigt. Es war nur das übliche Hick-Hack und ein paar lustige Sprüche, die es zu ertragen galt. Die darauffolgenden Tage in Argentinien waren sehr entspannt und sobald der Argentinier gemerkt hat, dass wir Deutsche sind, gab es einen netten Spruch. 

Brasilien hat uns erstmal mit Sonnenschein und wohligen Temperaturen empfangen, genauso wie wir es seit 4 Wochen gewohnt waren. Die Wasserfälle haben wir auch noch bei Sonnenschein sehen dürfen, aber was dann in der Nacht darauf passiert ist, fällt fast unter die Kategorie „Weltuntergang“ oder „Sinnflut“. Die Temperaturen stürzten in den Keller und wenige Sekunden ungeschützt vor die Tür gehen reichten aus, um bis auf die Schlüpfer durchzuweichen. 

Jetzt haben wir die erste Tour geschafft, der Regen ist gewichen, die Sonne hat mittlerweile die Wolken vertrieben und die Temperaturen gehen in den Bereich den man von Brasilien auch erwarten darf. In den kommenden 14 Tagen werden wir uns neu sortieren, den Wagen wieder schick machen, etwas entspannen, ein paar Programmpunkte für unser Wohlbefinden abarbeiten und uns überlegen, was wir in der langen Pause nach der dritten Tour machen wollen. 

Bis bald!

P.S. und hier sind die restlichen Fotos abgelegt


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