Montag, 5. Mai 2014

Lappland

Hallo liebe Reisefreunde

Es ist zwar schon wieder eine Ewigkeit her und der Sommer steht bereits vor der Tür, dennoch wollen wir euch unsere Eindrücke von Lappland nicht vorenthalten.
Am 25.1. ging es vom Berlin Tegel mit dem Flieger zunächst nach Helsinki, wo ein Anschlussflug uns weiter nach Kittilä bringen sollte. Als wir ankamen, empfang uns Lappland nach bester Manier. Die Sonne hatte sich hinterm Horizont verkrümelt, Schnee gab es in rauen Mengen und das Thermometer zeigte eine Temperatur von um die minus 20 Grad an. Also fix die Thermounterwäsche zurechtgezupft, die Mütze über die Ohren gestülpt und in die Daunenjacke geschlüpft. Vor dem Flugplatz stand bereits der gut geheizte Reisebus, der uns in unser Domizil in Jeris bringen sollte. Die Fahrt mit knapp 45 min Dauer führte uns durch verschneite Wälder über weiße Straßen.

Im Hotel wurde erstmal das organisatorische erledigt. Was soviel heißt wie einkleiden in der Kleiderkammer. Abgeholt wurden ein Paar fette Filzstiefel, ein robuster Thermooverall, Handschuhe und was man noch so wollte und brauchte, um sich vor den eisigen Temperaturen und Hundepuh zu schützen. Was es mit dem Hundepuh auf sich hat, dazu kommen wir später. Nach der Klamottenorgie gings gleich weiter zum Buffet und danach in die gut geheizte Blockhütte.
Dort wurde mit einem leckeren Tropfen aus dem duty Free auf die bevorstehenden Tage angestoßen, bevor es in die Falle ging.
Der nächste Tag war erstmal ohne Programm für uns. Zeit um die Gegend auf eigene Faust zu erkunden und sich einen Überblick zu verschaffen. Markierte Wege führten uns über den zugefrorenen See vor unserer Haustür zum gegenüberliegenden Wald. Von da aus weiter in den Wald hinein, rechts und links gesäumt von urigen Blockhütten. Sich einen eigenen Weg zurück zum Hotel zu schlagen, scheiterte an der 60-80cm tiefen Schneedecke, mangelnder Ausrüstung und der Angst doch beim auf den See gehen, einzubrechen.
Es folgte das all Abendliche Ritual, welches uns eine Woche erhalten blieb. Kamin anfeuern, 2-3-4 Saunagänge in der eigenen Sauna in unserer Hütte und ein Gläschen Feuerwasser, danach ins Restaurant schlendern, die Köstlichkeiten der finnischen Küche munden lassen und wieder zurück in die Hütte vor den Kamin und dem Feuerwasser.

Viel mehr und anders werden es die Finnen auch nicht machen. Oberhalb des Polarkreises verabschiedet sich die Sonne kurz nach halb 3 und lässt sich am kommenden Tag nicht viel vor 10 Uhr wieder blicken.
Tag 2 begann mit einer kleinen Runde auf Langlaufski. Es ging recht entspannt durch den schneebedeckten Forst. Kai unser bärtiger Führer für die kommenden Tage zeigte uns wie die Bretter an den Füßen und die Stöcke in unseren Händen zu bedienen sind und los ging's. Nebenbei gab es noch etwas Natur- und Kulturkundeunterricht. Zurück im Hotel, und ohne Verluste oder Knochenbrüche, gab es eine Stärkung für Runde zwei. Jetzt mit Schneeschuhen an den Füßen. Beim Picknick zwischendurch wurden wir in die Geheimnisse des Feuermachens eingewiesen. Nur mit etwas Birkenholz, einem Streichholz und einem schönen, handgeschmiedeten und riesigem finnischem Messer. Ein tolles Männerspielzeug, welches jetzt auch in unserem Besitz ist ;-).
An Tag 3 stand Schneemobil fahren auf dem Plan. Im Zweierpack ging es 20 km über zugefrorene Seen und durch Wälder mit bis zu 80 Sachen. Unterwegs wurde wieder ein Lagerfeuer entzündet und Picknick gemacht. Auf dem Rückweg stand Eisangeln auf der ToDo Liste. Mit einem geeigneten Bohrer wurde flux ein Loch in die Eisdecke gebohrt und eine klitzekleine Angel in Wasser gehalten. 50 Löcher und kalte Füße später, wurde die Aktion mangels Erfolg beendet und der Rückweg zum Hotel eingeschlagen. lustig was es dennoch allemal.

Tag 4 = kein Programm. Karina ist zusammen mit Thomas & Christine nach Levi, dem grössten und bekanntesten Skigebiet Finnlands, gefahren, um dem Shoppingwahn zu verfallen und ich hab mir nochmal eine Schneemobiltour (50km) gegönnt. Diesmal ohne Sozius, was für 100 km/h Topspeed sorgt. Als Highlight wurde ein schneebedeckter, zugefrorener See überfahren und mittels Driften und Kreisedrehen umgestaltet. Schade, dass ich da keine Action-Kamera dabei hatte.
Der 5. Tag war auch wieder Actiongeladen. Diesmal ging es mit einem Huskygespann auf Tour. Als wir im Basislager ankamen, empfingen uns 70-80 Huskys mit einem andauernden Gebelle. Die recht zierlichen Vierbeiner warteten nur noch darauf loszuflitzen und unsere Schlitten über den Schnee zu ziehen. Sobald das Gespann in Fahrt ist, sind die Huskys ruhig. Sobald der Tross zum stehen kommt, geht das Gebelle wieder los. Bereits auf dem ersten Metern wird jedem klar, warum man für diese Aktivität unbedingt die eigenen Klamotten im Schrank lassen und besser die Sachen vom Hotel nehmen sollte. Die Huskys scheißen in einer Tour. Die Piloten im ersten Gespann haben es noch gut. Die haben nur 6-7 Hunde vor sich, deren Exkremente ihnen um die Ohren fliegen, bzw. in die Nase steigen. Die Führer im letzten Gespann, haben da einfach mal Pech, den die riechen den Ausstoß aller Vierbeiner vor ihnen. Alles in allem, ist die Huskysafari jedem nur ans Herz zu legen. Die Hunde sind sehr gesellig und lieb und die Fahrt ist weder zu schnell, noch zu langsam, so dass man genug Zeit zum Umsehen hat und dennoch keine Langeweile aufkommt.

Und damit kommen wir auch schon zum letzten Tag in Lappland. Es stand die Rentiersafari auf dem Plan. Um es kurz zu machen, es war gut das mal gemacht zu haben, aber ein zweites Mal muss es dann doch nicht sein. Es ging mit einem Rentier und einem Schlitten für zwei auf eine 3km Runde. hört sich nicht weit an, aber da das Tempo sehr, sehr, sehr gemäääächlich war, waren die 3km mehr als ausreichend. Richtig Spaß kam auf, als es einen kleinen Hang hinunterging und die Rentiere richtig Gas geben konnten. Auch wenn Rentiergespanne durchaus richtig schnell sein können finden wir weniger Gefallen an den Tieren als zum Bespiel an der Arbeit/Fahrt mit den Huskys. Rentiere sind nur mit einer sehr unterdurchschnittlichen Intelligenz ausgestattet worden und machen eigentlich das was sie wollen. Die tiefen schauen zudem auch noch ziemlich dumm aus der Wäsche. Dafür schmecken sie ganz ordentlich.

Samstag ging's dann auf dem selben Weg zurück in die Heimat, auf dem wir angekommen sind.
Unser Fazit der Woche in Lappland: Unbedingt weiter zu empfehlen! Und vielleicht auch zu wiederholen, dann aber im Sommer. Vielleicht aber auch noch mal im Winter mit einer Mehrtagestour mit den Huskys.
Danke an Christine und Thomas, die uns die Reise ermöglicht haben.
Bis bald
Karina y René

Und hier gib's dann noch ein paar Bilder
https://picasaweb.google.com/113564933017805580326/Lappland?authkey=Gv1sRgCJ3yjr77t_C_Rg