Donnerstag, 20. August 2015

4.288km - 3 Wochen - 1.000 Liter Diesel (Chile-Peru-Bolivien-Chile)

Da wir zur Zeit in La Serena festsitzen, weil unser Dicker eine Frischzellenkur in der Werkstatt benötigt, nutzen wir die freien Stunden für einen zeitnahen Bericht über die zurückliegenden Ereignisse der Tour: „Zu den Höhepunkten Perus“.



Am 17.7. stand unser Amigo strahlend weiß am Flughafen in Iquique und hat sich zusammen mit uns auf die Ankunft unserer Gruppe gefreut. Alles lief nach Plan und überpünktlich war das Gepäck verladen, der Pisco zum Anstoßen auf die kommenden drei Wochen eingeschenkt und in Ruhe erklärt was uns in der kommenden Zeit alles erwartet.

Ein Teil der Tour war auch für uns neu oder lag schon lange Zeit zurück, so dass es auch für uns wieder neues zu sehen geben sollte. In Iquique haben wir nur soviel Zeit wie nötig verbracht, da die Stadt nicht unbedingt ein Highlight ist. Es gibt wenige interessante Ecken, die leider von den Chilenen wenig Beachtung und Pflege bekommen. Am nächsten Tag wollten wir um 8 Uhr das Hotel verlassen, wurden aber über Nacht dermaßen bekloppt zugeparkt, dass wir fast 20min brauchten um uns aus der Parklücke zu schieben. Was für ein Spaß. Es ging dann flott nach Humberstone und Santa Laura, zwei ehemalige Salpeterminen, welche zwischen den 20iger und 60iger Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts betrieben wurden. Von da aus weiter für eine Nacht nach Arica, der vorerst letzten Nacht in Chile für die kommenden Wochen. In Arica konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang vom Morro aus beobachten. 



Tags drauf stand der Grenzwechsel nach Peru auf dem Programm. Da die Chilenen leider bei ihren Anrainerstaaten eher unbeliebt sind, machen sich alle untereinander das Leben schwer und auch Touris müssen darunter leiden. Man darf nach Chile kein Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, und frische Agrarprodukte einführen, und deshalb darf man, wenn man aus Chile in irgendeins der Anrainer einreisen möchte, auch nichts in dieses Land einführen. Wenn man allerdings zum Beispiel von Bolivien nach Peru reist, ist das kein Thema. Was für ein Kindergarten. Wie dem auch sei, die Kontrollen sind wechselseitig extrem scharf und es wird mit Spürhunden ins Auto gegangen um eventuell den letzten „geschmuggelten“ Apfel zu finden. Diesmal ging es recht fix und wir wurden eher oberflächlich kontrolliert. In Tacna, der ersten Stadt hinter der Grenze, haben wir gleich Obst etc. aufgefüllt und den „geschmuggelten“ Käse usw. wieder in den Kühlschrank geräumt. Tagesziel war Moquegua - eine verträumte Stadt mit 50.000 Einwohnern, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.



Von da aus ging es zackig weiter nach Puerto Inka und Nasca. In Nasca konnten die Gäste über die Nasca Linien fliegen und das Ausmaß der Geoglyphen von Oben bestaunen. Ab hier ging es schnell in die Höhe. Die nächsten Tage haben wir uns auf 3.500 bis 4.200 Höhenmetern bewegt und Cusco angesteuert. Die Höhe hat die Crew etwas aus dem Takt gebracht und unseren dicken Amigo leider auch. Jenseits der 3.800m hat die Schaltung keine Lust mehr gehabt und wir mussten mit V-max 45km/h rumzuckeln. Weiter Unten hat sich alles wieder eingerenkt. Leider hat die Höhe der Crew bis zum Ende der Reise, die ja wieder auf Meeresniveau ihr Finale findet, zu schaffen gemacht. 



Nach Cusco stand wieder einmal Machu Picchu auf dem Plan. Wie immer ein Erlebnis - das Wetter hat mitgespielt und wir haben die Besichtigungstour etwas umgestellt. Es ging zuerst auf die Terrassen Richtung Inca Brücke, wo sich in den Vormittagsstunden nur sehr wenig Touristen tummeln und dieser Ort einen guten Blick, wenn auch nicht den typischen Postkartenblick, auf die Festung bietet. Von hier aus kann man gut erklären, alles sehen und es geht einem keiner auf den Keks. Dann sind wir zum Sonnentor, was zwischen 10 und 11 Uhr auch wenig frequentiert wird. Den Blick hatten wir das erste und einzige Mal im Jahr 2011, als wir vom Inca Trail nach Machu Picchu gingen und da war das Wetter mehr als bescheiden und zu sehen gab es nichts. Diesmal war das Wetter spitze und es waren wenig Menschen dort oben. Zum Schluss ging es abwärts ins Getümmel. Gefühlte fünftausend Menschen haben sich in der Anlage versammelt und von Mystik war keine Spur - Disney World lässt grüßen. Gott sei dank haben wir uns entschieden etwas zeitiger mit dem Bus nach unten zu fahren, denn es stand eine Warteschlange von ca. 500m an der Busstation. Es war das erste Mal, dass ich so etwas erlebt habe, sonst wartet man, wenn überhaupt, 2min und los geht es nach unten. Die Peruaner haben prüfen lassen, ob man nicht noch mehr Busse fahren lassen kann, aber es wurde festgestellt, dass die Straße nicht mehr als 22 pendelnde Busse parallel verkraftet. Irgendwann ist eben auch mal Schluss mit Expansion.



Weiter ging es zum Colca Cañon den wir das erste und letzte Mal 2013 gesehen haben. Wie schon damals, haben sich einige Kondore aus nächster Nähe gezeigt, nicht ganz so nah wie beim letzten mal, aber immerhin nah genug um ein paar schöne Bilder schießen zu können. 

Nach Arequipa ging es dann vorbei am rauchenden Vulkan Sabancaya, der zur Zeit nur gelangweilt vor sich hinraucht. Arequipa ist wie Cusco eine der schönsten Städte in Peru. Es gibt viele koloniale gut gepflegte Häuser zu bestaunen, es ist verhältnismäßig sauber und gepflegt und man fühlt sich hier wohl. Wir haben Arequipa das letzte und auch das einzige Mal 2013 besucht und nicht mehr auf dem Schirmgehabt, dass die Stadt so beeindruckend ist. In Cusco haben wir in den vergangenen Jahren zusammengerechnet einige Wochen verbracht, für Arequipa könnten wir uns das auch vorstellen ;-)



Weiter ging es gen Süden nach Puno zum Titicacasee. Neue Straße/Route - bekanntes Endziel. 

Vier Tage vor Ende der Reise ging es noch einmal über die Grenze nach Bolivien über den Grenzübergang von Desaguadero der uns im letzten Jahr auf Grund des Wochenmarktes sehr viel „Freude“ bereitet hatte. Diesmal war kein Markt, aber dafür eine endlose Warteschlange. 2 1/2 Stunden hat die Einreise nach Bolivien gedauert und die Bolivianer haben sich nicht bestechen lassen damit die Prozedur etwas beschleunigt wird.  Kurz vor Toreschluß sind wir dann in Tiwanaku eingetroffen um die letzte Pre-Kolumbianische Ruine dieser Reise anzuschauen. Isabella hat unserer Crew jeden Stein, jede Ecke und alles Mögliche bis aufs letzte erklärt, so dass wirklich keine Frage mehr offen blieb. Im Dunkeln sind wir dann in La Paz eingetrudelt. 



Am nächsten Morgen wollten wir mit einem der ausrangierten Schulbusse in die City fahren, mussten aber auf eins der Collectivos umsteigen, da kein Bus kam. In ein asiatisches Fahrzeug, in der Größe eines VW Bus packen die Bolivianer, dank Sitzbänken à la Holzklasse, ca. 15 Personen rein wenn es sein muss - und es musste auch bei dieser Tour so sein. Die Fahrt dauerte 1 Stunde und es gab viel zu stauen. Der Verkehr in La Paz ist eine Katastrophe und wenn man den Fahrer anzusprechen und abzulenken würde, täte man das Leben der gesamten Fuhre riskieren, da sich der Typ am Lenkrad wirklich mit allen Sinnen (auch dem siebenten) auf den irrwitzigen Verkehrsfluss konzentrieren muss.



Wir haben die Reise unbeschadet überlebt und sind erstmal auf Stadterkundung zu Fuß gegangen um uns später mit der wirklich sehr geilen Teleferico (Stadtseilbahn) nach oben auf 4.000m Höhe nach El Alto fahren zu lassen. Von der Gondel aus hat man einen fantastischen Blick in die Höfe und auf die Häuser die sich den Hang hinauf bzw. hinab schlängeln. Oben angekommen haben wir 2 Taxis gesucht welche uns zu einer anderen Linie bringen sollten die in einen anderen Teil der Stadt hinabführt. Die Taxifahrt war auch ein Knaller. In El Alto war alles verstopft und die Fahrer sind wie wild durch die Straßen geirrt um einen freien Weg zu finden. Da interessiert es auch keinen, dass man mal über kaum zu erklimmende Dreckhaufen fahren muss, wo auch mal der Auspuff halb abreist. Bei uns käme man bei der Fahrweise innerhalb von einer Stunde in die geschlossene Anstalt, weil die einen für einen Selbstmörder oder Attentäter halten würden. Die Fahrt nach unten war dann wieder sehr entspannt und geordnet und interessant für‘s Auge war es auch. Unten angekommen hat uns ein Taxi zurück ins Hotel gebracht. Wir müssen jetzt nicht noch extra erwähnen, dass die Karre für 7 Personen etwas zu klein war!?!?



Am Nächsten Nachmittag ging es mit unserem Casa-Rodante wieder hinauf in den irren Verkehr von El Alto wo es diesmal tatsächlich nur mit massiven Einsatz des Nebelhorns voran ging. Es gab ein paar Festumzüge und Straßensperrungen, so dass die eh schon zu geringen Kapazitäten mit dem Gegenverkehr geteilt werden mussten. Ampeln und Polizisten werden in dieser Situation zu Statisten degradiert und Vorfahrt hat derjenige der den meisten Mumm hat draufzuhalten und/oder das fetteste Nebelhorn an der Karre hat. Den Mumm eine Schramme am Dicken zu riskieren hab ich nicht, aber ein wirklich fettes Nebelhorn haben wir schon - und das muss auch mal zum Einsatz kommen!

Abends in Oruro sah die Verkehrssituation genau so bescheiden aus, wie noch am Mittag in El Alto. In Oruro war Wochenmarkt und unsere Einfahrtsstraße mit Marktständen zugepflastert. In den eh schon engen Straßen parkten diverse Autos. Ein um Hilfe angesprochener Polizist auf einem Moped hatte wenig Lust und Zeit uns eine alternative Zufahrt zu erklären, also ging es auf gut Glück in Richtung Hotel. Nach einiger Zeit hatten wir uns dank Hupe und Erkundung zu Fuß einen Weg ausgekundschaftet, ohne dass ein Stand für uns abgebaut werden musste oder „ausversehen“ umgefahren wurde. 



Der Grenzwechseltag von Bolivien nach Chile war leider ein Tag, dem man lieber streichen will. Die Bolivianer hatten auf Grund des Nationalfeiertages die Grenze für 2 Stunden geschlossen und nach der Öffnung lief alles etwas sehr chaotisch. Nachdem die Ausreiseformalitäten endlich abgeschlossen waren, musste noch das Gepäck und der Wagen zum einen durch die Agrarbehörde wegen mutmaßlicher Einfuhr von Obst etc. gecheckt werden und unabhängig davon vom Zoll, die nach was auch immer suchten. Die zwei Beamten haben sich von ihrer „besten“ Seite gezeigt. Die Bezeichnung, welche wir intern für die beiden A-Löcher verwenden, können wir aus verschiedenen Gründen an dieser Stelle nicht niederschreiben. Ankunft in Iquique war dann leider erst 20.30 Uhr - eine Stunde später hat der Pisco dann endlich seine Wirkung verrichten können. 

Jeder Grenzwechsel in Südamerika macht uns Dankbar, dass wir diesen Mist in Europa nicht mehr haben.

Drei Wochen nach Ankunft der Gruppe, haben wir am Flughafen noch ein Selfie gemacht und alle zurück nach Deutschland bzw. Österreich mit vielen neuen Eindrücken entlassen. 


Unser Weg führt nun von Iquique in den Süden nach Santiago und von da aus zurück in den Norden Chiles bis nach Arica. 


Mittwoch, 19. August 2015

Selfie's and more! - 5.131km vom Atlantik zum Pazifik - Brasilien, Argentinien, Chile...

Bevor wir auf unsere Reisegruppe in Iquique (Chile) treffen sollten, mussten wir uns erst einmal von Curitiba (Brasilien), durch Nordargentinien über Arica nach Iquique, dem Ausgangspunkt der darauffolgenden Tour, durchschlagen. Vor uns lagen 5.131km. den größten Teil der Überfahrt haben wir zu dritt hinter uns gebracht, den Patricia hat uns während dieser Zeit begleitet. 



Am 21. Juni ging es gemeinsam ab Frankfurt über Sao Paulo nach Curitiba. Vom Flughafen bis zum Stellplatz auf dem unser Cruzero auf uns gewartet hat, waren es nur wenige Kilometer. Dort angekommen, standen nebeneinander der neue El Negrito (Der Schwarze) und El Cruzero del Sur (Der Kreuzer des Südens). Auch wenn die Verlockung groß war in das neue Auto einzusteigen, haben wir uns für den uns bekannten weißen Amigo entschieden. Eingerichtet waren wir sehr schnell, da wir ja kaum etwas mitgenommen hatten. Am Nachmittag sind wir mit dem Bus nach Curitiba Down Town gefahren um uns auch mal eine Brasilianische Großstadt anschauen. Mit gut 1,7 Millionen Menschen ist sie aber noch überschaubar. Aber wie viele Südamerikanische Städte, gibt es nicht sehr viel zu sehen. Curitiba hat wenige übrig gebliebene koloniale Bauwerke aufzuweisen und die Hochhäuser der Stadt sind wenig repräsentativ. Aber alles Gute ist nie zusammen. 



Am nächsten Morgen ging es früh raus. Der Bus hat uns wieder in die City zum Bahnhof gebracht. Um 8.00 Uhr ging der Zug durch üppige Regenwald Vegetation in drei Stunden Fahrt nach Morretes. Leider war nicht viel zu sehen während der Zugfahrt, da es sich nach kurzer Zeit zuzog und bis auf ein paar verregnete Bäume sich nichts dem Auge bot. In Morretes haben wir ein paar Marktstände geplündert und uns mit Leckereien aus der Region eingedeckt. Zum Mittag gab es einen Tisch voll mit lokalen Spezialitäten aus dem Topf und für die Tagesration Vitamin C haben ein paar Caipirinha gesorgt. Mit einem Caipi to go in der Hand ging es später wieder Richtung Zug und zurück durch den Dunst nach Curitiba zu unserem Auto. 



Weiter sollte es am Mittwoch (24.) nach Paranagua gehen. Ein kleines Städtchen am Atlantik und der Ausgangspunkt für den Besuch der Ilha do Mel, der Honiginsel. Paranaga ist leider etwas herunter gekommen. Um die wenigen Kolonialbauten wird sich kaum gekümmert, so dass diese bei dem immer feuchten Klima zusehends verfallen. Alles was neu gebaut wird, sieht auf Grund der feucht-warmen Luft beizeiten alt und vergammelt aus. Hier zu wohnen und zu bauen ist ein Kampf gegen Windmühlen. 

Beim Ausflug auf die Honiginsel am kommenden Tag war Petrus anfangs gut gelaunt, später eher griesgrämig drauf aber gegen Nachmittag dann wieder besser gestimmt. Da wir außerhalb der Saison unterwegs waren, hatten wir die endlos weiten Strände fast für uns allein. Auf dem Rückweg trafen wir einen lokalen Künstler, der uns in seine Behausung einlud und uns seine Zeichnungen in Endzeit-Stimmung zeigte. Die Bilder waren sehr eindrucksvoll, aber im Moment wissen wir nicht wohin mit einem ca. 2qm großen Kunstwerk. 



Am Freitag ging es weiter nach Süden, wo wir uns am Nachmittag bei schönstem Fotowetter und Licht den Vila Velha Park angeschaut haben. Zu sehen gibt es hier zwei tiefe Löcher im Basaltgestein, wo man noch bis vor 20 Jahren mit einem alten Minenaufzug hinunterfahren konnte und gewaltige Sandsteinformationen.



Die nächsten drei Tage/Nächte haben wir in Foz do Iguaçu in der Nähe der Cataratas do Iguaçu, den größten (breitesten) Wasserfällen der Welt verbracht. Der Campingplatz ist Spitze (Paudimar) und des Wetter meistens sehr gut. Am Nachmittag des 28. haben wir uns dann die Fälle auf der brasilianischen Seite angeschaut. Zum x. mal aber immer wieder beeindruckend und anders. Diesmal stürzte sehr wenig Wasser die Abrisskante hinunter, wodurch es aber sehr wenig Gischt gab und damit glasklare Fotos. Der 29. stand im Zeichen der Entspannung und des Sport. Aber joggen bei 28℃ und gefühlten 99% Luftfeuchtigkeit machen nicht jedem Spaß ;-)



Am 30. Stand der Grenzwechsel nach Argentinien auf dem Plan. Die Prozedur verlief erstaunlich fix. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Besuch der Wasserfälle auf der argentinischen Seite ist dadurch sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Richtung San Ignacio Mini und die gleichnamige Jesuiten Reduktion wurde das Wetter wieder besser, so dass wir die Ruinen bei schönstem Nachmittagssonnenlicht anschauen konnten. Das erste mal ohne Gäste, so dass man mal Zeit hatte Ecken und Blickwinkel zu entdecken, die man sonst nie sieht und findet. 



Da sich eine Strecke von 5.000km nicht von alleine erledigen, sind wir erst einmal 2 Tage durchgerollt um am Abend des 2. Juli in den Termas del Fiambala anzukommen. Dort haben wir uns erstmal ein lecker Abendessen gekocht um dann bis nach Mitternacht in den bis zu 45℃ heißen Becken mit einem kühlen Caipi in der Hand das warme Wasser zu genießen. Die Außentemperatur betrug irgend etwas zwischen 5 bis 10℃. Am Tag drauf kam der Putztrupp und hat die Becken gereinigt, so dass wir beizeiten weiter Richtung Osten gefahren sind. 



Am 4. haben wir uns gleich um 9.00 Uhr das PachaMama Museum angeschaut und im Anschluss die Quillmes Ruinen, der gleichnamigen Volkes der Quillmes Indianer, welche jedoch nicht mehr existieren. Am Mittag sind wir dann in Cafayate eingefahren um dort für zwei Tage die hiesigen Weine zu probieren und ein paar Bodegas anzuschauen und das gute Wetter zu genießen. Cafayate liegt auf ca. 1.700 m Höhe und es regnet super wenig. Tag und Nacht teilen sich fast gleich in die 24 Stunden und die feuchte Luft der Nacht gibt dem Wein die notwendige Wasser. Die Weine sind von sehr guter Qualität und der Preis mit € 8-15 pro Flasche angemessen. Wir waren uA in der Bodega Nanni, lt. deren Aussage, die einzige die organische Weine in der Region produziert - wie dem auch sei, der Wein (egal ob weiß, rot oder rose) war/ist spitze. Das im Haus befindliche Restaurant können wir sehr empfehlen. Am 5. haben wir die City erkundet, das Weinmuseum angeschaut und im anliegenden Weinshop das Lager im Auto aufgefüllt. Gegenüber vom Museum gibt es einen Künstler, der diverse Masken, Schalen und Teller aus Ton herstellt. Zum Teil sehr freaky aber auf jeden Fall NICHT Mainstream und etwas anderes als es in den Souvenir Shops zu kaufen gibt.



Ab Cafayate lassen wir die berühmte Ruta 40 in Argentinien hinter uns und es geht versuchsweise über die Ruta Provincal 47 und Ruta National 68 weiter Richtung Chile. Die RP47 ist für Jeepfahrer sehr geeignet, aber mit unserem dicken Amigo nicht wirklich lustig. Die Piste ist eng, staubig, löchrig und zum Teil sehr steil. Solange es trocken ist, OK, aber wehe dem es wird mal nass - gute Nacht Marie. Übernachtet haben wir heute mitten auf dem Salar Grande auf 4.200m Höhe. Die Nachttemperaturen fielen auf -2/3℃ - ziemlich grenzwertig. Am nächsten Morgen bot sich dem Auge und dem Objektiv ein spektakulärer Sonnenaufgang. Der Himmel leuchtete in allen denkbaren Farben und die dahinter liegenden Berge in einem satten Rot. Sonnenunter- und Aufgänge auf einem Salzsee sind immer etwas ganz besonderes. 



Nach dem Spektakel ging es weiter in die Höhe und zum Grenzwechsel nach Chile. Der Paso de Jama liegt auf 4.320m Höhe, war aber noch nicht unser höchster Punkt des Tages. Bevor es runter nach San Petro de Atacama geht, muss man noch ein paar Kilometer auf der Höhe herum fahren und bis auf 4.846m Höhe hinauf. Hier hat der Körper einiges zu leisten und die Maschine ebenso. 



Am 8.7. ging es weiter Richtung Iquique bzw. Arica. In Calama ca. 100km nach San Pedro haben wir Patricia in den Bus nach Iquique gesetzt. Sie brauchte Wärme und Strand. Wir haben Arica angesteuert um unsere eingelagerten Sachen abzuholen und unserem Amigo einen Satz neue Reifen aufzuziehen. Ich Arica gab es auch eine Unterbodenwäsche für den Dicken und wir haben uns etwas sortieren müssen. 



Zwei Tage später ging es Richtung Iquique mit einem Abstecher in die Salpeter Mine Santa Laura, welche direkt an Humberstone angrenzt, jedoch viel kleiner ist. Es ist schon irre unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Menschen vor 90 bis 50 Jahren in der Wüste gearbeitet haben. 



Bevor unsere Gruppe in Iquique aufgeschlagen ist, haben wir noch etwas im Hotel abgespannt und sind uA Sandboarden gewesen. Ein Heidenspaß! Kaum vorstellbar wo man noch Tage später Sand hervorholt. In Iquique hat der Dicke noch mal eine Verjüngungskur bekommen. Strahlend weiß sind wir am 17. Juli in die Tour gestartet!

Wie es weitergeht, erfahrt ihr bald...

Hasta luego!

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Montag, 3. August 2015

Heimaturlaub

Nachdem wir unsere Saison in Südamerika beendet hatten, ließen wir es uns in allen Teilen Deutschlands gutgehen und auch außerhalb der Staatsgrenze gab es neues zu entdecken. Die ersten Tage und Wochen waren den Familien in Grimma und Görlitz gewidmet. Nichte und Neffe sind in den acht Monaten unserer Abwesenheit weitergewachsen und haben sich prächtig entwickelt. Auch die Kids der Freunde und deren Oldies wollten wir natürlich wiedersehen. 



Als erstes haben wir uns nach einem neuen Auto umgeschaut. der Alte Laguna hatte im letzten Jahr nach unserem Valencia-Trip aus dem letzten Loch gepfiffen und wurde kurz vor Abflug im Juni 2014 verscherbelt. Was neues musste her, am besten etwas größer und zu sehr untermotorisiert sollte der fahrbare Untersatz auch nicht sein. Lange Zeit ging es hin und her und beim Budget waren uns auch Grenzen gesetzt. Nach fünf Wochen stand dann unser Raumschiff vor der Tür und in den kommenden drei Monaten waren es 10.000km mehr werden, die der Tacho anzeigen sollte.



Das geht ziemlich schnell wenn man zwischen Grimma und Görlitz ab und zu mal pendelt, dann ein paarmal in Berlin ranfährt um dort etwas Taschengeld zu verdienen und noch eine Rundreise Grimma-München-Südtirol-Bubendorf-München-Grimma-Görlitz veranstaltet. An die Ostsee ging es dann auch noch über Himmelfahrt. 



In Südtirol durften endlich mal wieder unsere Mountainbikes in die Natur und zeigen zu was sie eigentlich gebaut wurden. Es ging fast jeden Tag einige hundert Höhenmeter hinauf und, die Beine haben‘s gedankt, auch wieder hinab. Nach einem Fahrsicherheits- und Technikkurs hat das Fahren über Stock und Stein auch gleich viel mehr Spaß gemacht und das nötige Selbstvertrauen bei kniffligen Situationen verschafft.



Vier Monate sind eine sehr, sehr kurze Zeit, wenn man so viel nachholen und auch mal komplett abschalten möchte. Einiges bleibt während der Zeit auf dem anderen Kontinent liegen, was einem irgendwann auf die Füße fällt und erledigt werden muss.



Zum Abschluss, eine Woche vor Abflug, stand nach zwei Jahren Abstinenz wieder das obligatorische Wochenende in Rathen in der Sächsischen Schweiz auf dem Plan. Das achte mal in Folge trafen sich Freunde und Familien zum geselligen Zusammensein, Wandern, Radfahren und abends am Lagerfeuer sitzen. 

HIER NOCH EIN PAAR EINDRÜCKE