Montag, 30. September 2013

Adíos America del Sur - Bienvenido Alemaña

Ratz fatz sind sechs Monate um und damit auch unsere erste Saison in Südamerika. Versüßt haben uns die letzten vier Wochen unsere Reisegäste auf der letzten Tour für dieses Jahr, zumindest der größte Teil der Gruppe ;-) Die Zeit war superlustig und abwechslungsreich zugleich.

Begonnen hat die Reise wiedermal in Brasilien (Iguaçu), wo es nach einer perfekten Pause mit Sonnenschein satt, schlagartig nach Landung der neuen Crew, in winterliche Temperaturen umschlug. Statt Sonne pur, gab es Regen satt. Die Temperaturen stürzten von 30C auf um die 10C ab. An den Wasserfällen gab es nicht nur Wasser zu sehen, es gab es auch zu spüren und die Vögel im Vogelpark saßen mit pitschnassem Gefieder genervt auf der Stange und lieferten nicht die übliche Show. Alsbald wurde der Besuch im Park abgebrochen. Mangels warmer Thermalbäder in Iguaçu wurden ein paar Flaschen bester chilenischer Rotwein aufgekocht und mittels feiner Ingredienzen zu leckerem Glühwein verwandelt. In der Hotellobby stieg dann die Party, die einen Hauch von Weihnachtsfest versprühte.

Weiter ging es wie gewohnt Richtung Argentinien und damit auch dem schönen Wetter entgegen. Bei den Fällen auf der argentinischen Seite erwartete uns dann wieder die Sonne und am Teufelsschlund war es so schön wie schon lange nicht mehr - viel Sonne, fotogene Wolken, wenig Gischt und ausreichend Wasser schoss die Fälle hinunter.

In Argentinien, genauer in Corientes, sind wir mal wieder in die Fänge der Polizei geraten. In der Vergangenheit sind wir mit dummstellen und nix verstehn wollen, ganz gut um jede Strafe herumgekommen, aber diesmal wollte sich der "Ordnungshüter" nicht abschütteln lassen. Nach einigen Minuten Lamentiererei wurde sich auf ein "Bußgeld" in Form eines 20US$ Schein per Handschlag geeinigt und die Fahrt konnte weitergehen.

Auf unserer "Lieblingsstrecke" zwischen dem Salar de Uyuni und Oruro sind wir noch langsamer als üblich vorangekommen (155km mit einem Schitt von 17km/h), von Unfällen sind wir verschont geblieben, aber dafür haben wir uns am Mittagspausenplatz festgefahren. Nach 1/2 Stunde buddeln und graben konnte die Fahrt auch schon weitergehen - Teamwork sei Dank. Die Temperaturen am Salar waren dieses mal mehr als mild. Wo uns die letzten Male zweistellige Minustemperaturen am Morgen erwarteten, waren es diesmal Temperaturen knapp über Null.

Dennoch war es zu Beginn der Reise ungewöhnlich kalt. Noch nie wurden so viele warme Klamotten und dicke Fleecedecken nachgekauft, wie auf dieser Reise. Auch wurden noch nie so viele Apotheken aufgesucht. Auf Grund der winterlichen Temperaturen, zog sich einer nach dem anderen eine Grippe zu. Auch bei der Verteilung von Rückenschmerzen wurde großzügig "hier ich auch" gerufen, was unseren Vorrat an Olivenöl in der Gewürzkiste schmälerte. Unser Reisefahrzeug wurde kurzerhand zum Lazarettbus umfunktioniert und auch die Lackierung, begünstigt durch die weiße Grundfarbe, wurde umgestaltet. Der Kondor wurde abgekratzt und durch ein rotes Kreuz ersetzt.

Nachdem alle wohlbehalten bis nach Cusco (Peru) durchgekommen sind und auch wieder den Weg zurück nach Deutschland und die Schweiz gefunden haben, führte unser Weg direkt zum Reifenhändler des Vertrauens um ein paar neue Schlappen für die Vorderachse zu kaufen. Da der Reifenfritze die Dinger nur verkauft aber selbst nicht Hand anlegt, ging es alsbald weiter zum Montagemenschen. Dieser hat seine "Werkstatt" an den Straßenrand verlegt. Mit geübter Hand und einer Spitzhacke hat er die alten Reifen von der Felge demontiert und die neuen Gummis mit nem großen Vorschlaghammer wieder auf selbige draufgemeißelt. Eine schweineharte Arbeit und verdienen tut der Knabe auch nix dabei. Wir haben mal einen Blick hinter die Werkstatt geworfen. Dort "lebt" er, zusammen mit seiner Frau und einem kleinem Kind auf 8qm. Das zeigt einem wieder mal gut auf, wie gut es uns in der Heimat doch geht.

Nach dem Reifentausch ging es auch gleich weiter zurück Richtung Bolivien. Denn es galt ja noch, die für uns neue Strecke abzufahren, welche wir im nächsten Jahr zusätzlich begleiten. Einerseits bedeutete es weniger Zeit zum nachrichten von Auto und Equipment, aber andererseits war es die Chance, viele neue Seiten von Peru und Chile zu sehen. Und es hat sich gelohnt. Es tat sich noch einmal eine imposante Landschaft auf und wir durften zwei neue Grenzübergänge kennenlernen.

Der erste Grenzübertritt war da noch eher unspektakulär, jedoch für den ordinären Europäer undenkbar. Herausforderung war sich mit dem riesigen Actros durch unzählige Handkarren, Rikschas und Menschenmassen hindurch zu schlängeln. Jeder Zentimeter wurde sowohl vom Führer des Karren, mir und Fußgängern erkämpft. Als das Ziel, der Grenzposten, erreicht war und der Wagen still stand, kam uns ein Reisebus aus der entgegengesetzten Richtung entgegen, der so nicht an unserem Kreuzer vorbeikam, da ihm aus seiner Seite diverse Sonnenschirme und Marktstände den Weg versperrten. Also, wieder rein in das Schlachtschiff und zurücksetzen, bis der Weg breit genug für beide war. Die anschließenden Grenzformalitäten waren schnell erledigt - das durften wir diverse Male anders kennen lernen. Auf der Bolivianischen Seite, sah die Straße nicht besser/freier aus. Die Grenzbeamten haben uns erst einmal den Abfahrtsweg freiräumen müssen, aber den Rest des Straßenverlauf mussten wir uns selbst erobern. Was für ein Spektakel für alle Beteiligten und Unbeteiligten.

Nach einer ruhigen Nacht am Fuße des Vulkan Sajama auf ca. 4.200hm ging es weiter nach Chile. Ca. 10-12 km vor dem Grenzübergang kam erst einmal der Schock. Das Ende einer nicht enden wollenden LKW Schlange blockierte die Straße. Hmmm was tun? Erst mal anstellen und doof gucken! Nach ein paar Minuten in der Schlange stehen, Karina vorschicken und weiter dumm gucken. Nach vielen dummen Guck-Minuten einfach vordrängeln und abwarten was passiert. Irgendwann ging es nicht mehr weiter, weil sich ja viele vordrängeln und wenn alle vorn stehen wollen, nix mehr vor noch zurückgeht. Also, erstmal den Wagen abparken, mitten drin im Getümmel, und zu Fuß einen Pfand erkunden, über den man auch das kleine Auto ohne anzuecken durchzwängen kann. Der Pfad war schnell gefunden und der Wagen wieder in der richtigen Richtung unterwegs. Es ging abermals vorbei an Unmassen von LKWs, die alle brav in einer Reihe standen. Ab und zu kam uns auch mal einer entgegen. Einige Kilometer später standen wir tatsächlich am Grenzübergang. Die Formalitäten auf der Bolivianischen Seite waren fix abgehakt. Aber, eine "wirklich gut" zu verstehende chilenische Beamtin lies uns erstmal wie Plebs in der Sonne stehen. Wären da nicht zwei kompetente und durchaus hilfsbereite Kollegen der dummen Kuh gewesen, die uns in verständlicher Sprache erklärt haben, was sie will, dann wär der letzte LKW aus der Schlange schon drüben und wir noch dort. Als alle Unklarheiten beseitigt waren, wurde noch schnell das Auto auf den Kopf gestellt und eins, zwei, drei, hatten wir Chilenischen Boden unter den Füßen.

Die restliche Fahrt führte uns mal wieder durch eine atemberaubende Landschaft hinab von über 4.000 Höhenmetern auf nahezu null nach Arica ans Meer. Hier erledigen wir die ersten Putzarbeiten und hier wird gerade der Cruzero bei Mercedes auf Vordermann gebracht. Hier sitze ich wartend im Serviceoffice und belausche diverse Telefonate und Kundengespräche - und verstehe nix. Die Geschwindigkeit beim Sprechen ist enorm und jede Endung wird entweder verschluckt oder schlicht weggelassen. Aus dos wird do und aus listo wird lito oder lto?! In Peru und Bolivien ist alles sooo tranquilamente, dass man auch Zeit hat jeden Buchstaben eines Wortes auszusprechen, in Chile tickt die Uhr viel schneller.

Morgen Abend sitzen wir im Flieger und am neunten Tag haben wir wieder Deutschen Boden unter den Füßen - mal schauen, wie in der Heimat die Uhr tickt und ob sie überhaupt noch tickt ;-)

Also bis gleich

Karina y René

 

Donnerstag, 5. September 2013

Neuigkeiten aus Südamerika

¡Hola chicas y chicos!

 

Seit unserem letzten Eintrag ist wieder eine Menge Zeit vergangen, so dass es an der Reihe ist, mal wieder unseren Blog mit paar Zeilen und Bildern zu füllen.

Fotolink und Link zu einigen Videos findet ihr am Ende des Bericht.

 

Nachdem die beiden Einlerntouren abgefahren und Inge und Gunter auf dem Weg zurück in die Heimat waren, hieß es für uns, sich vorzubereiten auf die erste von uns alleine geführte Reise mit der Gruppe SAS 6. Die Pausentage in Foz do Iguaçu gingen schnell vorbei und die Aufregung wuchs und wuchs. Doch bevor die Gäste ankommen sollten, haben wir noch Karin und Manfred kennenlernen dürfen. Die beiden haben sich entschieden, ihr verdientes "Rentnerdasein" mit ihrem "MoMo" in der weiten Welt zu verleben. Wen es interessiert kann sich den Ausbau den MoMo und den Verlauf der Reise auf der Website der beiden verfolgen - es lohnt sich! www.die-ausreiser.de

 

Die SAS 6 Gruppe bestand aus 7 Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet. Allesamt sehr lustig und pflegeleicht. Los ging es in Foz do Iguaçu (Brasilien). Die ersten Tage waren Brasilienuntypisch, es war kalt und es hat leicht geregnet. In den letzten Pausentagen war es auch nicht viel besser ;-( Nach dem Abholen am Flughafen wurden alle zum Hotel gebracht und später mit Caipirinha auf die Reise eingestimmt. Im Anschluss wurde der kurze Riss in den Wolken genutzt und die Wasserfälle auf der Brasilianischen Seite begutachtet. Ab da ging es nach Plan weiter und der Weg führte uns wieder zurück Richtung Argentinien.

In Argentinien lief alles problemlos und ohne Komplikationen - dennoch war es irgendwie sehr stressig und angespannt. Wir waren noch nicht richtig eingetaktet und hatten mit uns und allem etwas zu kämpfen. An der Brücke zwischen Corrientes und Resistencia wurden wir von einem "freundlichen" Polizisten, der uns alle möglichen nicht gestatteten An- und Umbauen an unserem Cruzero aufzählte und uns erst ziehen ließ als wir ihm ein Formular von der Antikorruptionsstelle des Ministerium für exzerne Angelegenheiten unter die Nase hielten. Das wurde selbst ihm dann zu dumm. Diese Polizeikontrolle ist auch unseren Kollegen bekannt, da man dort bevorzugt aufgegriffen wird, damit sich die Beamten ein kleines Taschengeld hinzuverdienen wollen.

Meinen (René's) Geburtstag haben wir gemütlich auf dem Salar de Uyuni zusammen mit der Gruppe verbracht. Wir haben Nudeln und Tomatensoße gekocht und als Vorspeise gab es Fenchelsalat. Am Tag darauf sollte uns der Weg nach Oruro führen. Auf der Hälfte des Weges nach 120 km Rüttel- und Schüttelpiste haben beide hinteren Stoßdämpfer den Dienst quittiert. Und so sind wir dann bis Cusco weitergewankt und geschwankt - da wurden dann 2 neue Dämpfer installiert.

 

Nach 4 Wochen mit unserer ersten Gruppe hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen und Pausieren. Leider war es in Cusco sehr frisch und in der Dusche gab es kein warmes Wasser. Das Duschritual wurde daher auf das Minimalste reduziert. Ansonsten hat uns das Pausenwetter auch nicht unbedingt beglückt. Es gab zwar Sonne, aber meistens in Verbindung mit vielen dunklen Wolken und Nachts war es Arschkalt. Dass wir uns hätten nen schönen Glühwein machen können, fiel uns erst am Ende der freien Tage ein :-(

Die Pause gut verbracht und alle Aufgaben erledigt, ging es dann weiter mit unserer SAS 7. Es waren nur zwei Leute auf die Reise angemeldet. Doch alles war sehr entspannt, die ganze Reise verlief ohne Komplikationen (wenn man den abrasierten Spiegel an einem PKW mal unerwähnt lässt). An der Grenze von Bolivien nach Argentinien meinten wir gut vorbereitet zu sein. Wir sind extra früh losgefahren, um auch die Zeitumstellung (eine Stunde vor) ohne Proleme in den Tagesablauf einzutakten, aber die Argentinischen Grenzpolizisten machten uns einen Strich durch die Rechnung. Sie ließen uns knapp 3,5 Stunden stehen und warten, weil erstens ein anderer Bus abgefertigt werden musste (zwei Dinge auf einmal sind wirklich zu viel) und dann, die Krönung, um erstmal ihr Office auszuräumen und es wienern zu lassen. Das kann einem die Nerven rauben - hundekalt war es an dem Tag auch!

Ansonsten lief alles nach Plan. Wir haben zwei, drei Sachen eingeschoben, die nicht im Programm standen und die beiden waren auch unsere "Versuchskaninchen" für die Auswahl neuer Restaurants - sie haben es ohne Schaden zu nehmen überstanden.

Am Ende der Tour sind wir alle wieder in Iguaçu gestrandet. Die beiden wurden von Verwandten aus Paraguay im Hotel abgeholt und haben dann noch eine Woche in Paraguay verbracht. Wir sind den ersten freien Tag ganz gemütlich angegangen. Nach dem ersten Großeinkauf (wiedermal waren zwei Einkaufsparken voll), sind wir zu unserem gemütlichen Campingplatz gefahren und haben uns erstmal auf unsere Campingstühle gefletzt und gechillt. Aber schon am nächstenTag ging es los: Komplettreinigung von innen, mal die Koje entstauben, die Betten waschen, und weil die Heckklappe immer klemmt und der Übeltäter die Holzkonstuktion ist, wurde da hinten mal alles abgeschliffen, gerichtet sowie neu gestrichen. Also langweilig wird uns hier nicht - eigentlich gibt es immer was zu tun und wenn etwas fertig scheint, steht das nächste Projekt schon an.

Montag haben wir einen Ausflug nach Paraguay in die Stadt Ciudad del Este unternommen. Es hieß, dass man dort günstige Elektronik kaufen kann da weniger oder gar keine Steuern auf diese Produkte aufgeschlagen werden. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, aber am Ende haben wir nur zwei Pullover und zwei Paar Socken aus Verzeiflung mitgenommen. Um dort wirklich ein Schnäppchen zu schießen, hätte man auch Bargeld benötigt, was wir nicht hatten, da wir uns darauf verlassen haben, dass man auch mit dem guten Namen auf der Plastikkarte bezahlen kann. Aber in dem Fall schlagen die Shops bis zu 10% auf den Preis drauf, und dann fängt es an weniger atraktiv zu werden, zumal die Garantifrage völlig unklar ist. Naja aber so war es auch OK - wird eben weiter teuer in Alemaña eingekauft.

Seit Samstag ist die "Gammelzeit" vorbei und die Gruppe SAS 8 an Bord. Pünktlich zur neuen Reise sind die Temperaturen auf um die 10C gefallen und Petrus hat die Schleusen geöffnet und schickt seitdem Dauerregen auf die Erde. Es ist zum heulen. Den gestrigen Ausflug zum Vogelpark haben wir nach einer guten halben Stunde abgebrochen, weil wir durchgeweicht und Bessserung in weiter Ferne lag. Zur Vesper gab es dann hausgemachten Glühwein - Weihnachtsgeruch lag in der Luft.

 

Mal sehen wie die kommenden vier Wochen so laufen - wir halten euch auf dem Laufenden.

 

Hier wieder die gewohnte Bildergalerie.

 

¡Hasta luego!

Karina y René

 

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