Dienstag, 22. März 2016

Halbzeit 2016

Gut 16.500 Kilometer haben wir in den ersten drei Monaten in unserer finalen Saison in Südamerika bereits abgespult. Es ging einmal von Santiago de Chile bis ans Ende der Welt, nach Ushuaia und von da aus zurück ins heiße Santiago, wo wir uns erst einmal einen Kinderpool kaufen mussten, weil es anders nicht auszuhalten war vor Hitze. 



Das rund 1,80m im Durchmesser breite und 40cm hohe (flache) Planschbecken war rasch mit kühlem Nass gefüllt, aber bei fast 35C° im Schatten war es auch ebenso rasch wieder pupswarm. Aber wir wollen ja nicht meckern. In Santiago haben wir unserem Negrito einen Satz neue Schlappen verpasst, denn von den alten Reifen war ja auf den zwei Patagonienreisen kaum einer heil geblieben. 



Frisch besohlt und noch frischer geputzt ging es dann auf unsere erste und einzige Tour: „Unter dem Kreuz des Südens“. Die Reise dauert 4 Wochen und geht gute 5.500km von West nach Ost, von Chile, über Argentinien nach Brasilien. Einiges kannten wir von unseren ersten Reisen, einiges haben wir uns im Sommer bereits ohne Gäste angeschaut und ein kleiner Teil war uns gänzlich unbekannt. Alles in allem lief die Tour rund und stressfreier, wenn auch anstrengender als befürchtet. 



Wie schon auf den Patagonienreisen hat unser kleiner Schwarzer die Tour nicht ganz unbeschadet überstanden. Trotz behutsamen annähern zum San Francisco Pass, wo es von Meeresniveau auf über 4.700m hoch hinauf geht, auf Routen wo kaum ein anderes Fahrzeug langfährt, haben sich auf einen Schlag drei der vier Stoßdämpfer verabschiedet. Der Vierte hat später auch noch den Geist aufgegeben. Für den Mensch ist so eine Höhendifferenz in wenigen Stunden extrem anstrengend aber auch ein Auto hat so seine Mühe damit. 

Da in ganz Argentinien kein Ersatz aufzutreiben war, sind wir nun bis zum Ende der Reise mit den funktionslosen Dämpfern noch weitere zweieinhalbtausend Kilometer bis zum Ziel geschaukelt und gehüpft. Nicht schön, aber doch irgendwie machbar, wenn man sich darauf einstellt und jeden Huckel auf der Straße rechtzeitig erkennt und eine Notbremsung einlegt - was nicht immer gelingt, leider. 




Als wir den zweiten Abend in Cafayate im Restaurant saßen begann es wie aus Eimern zu regnen. In wenigen Minuten stand das Wasser 20 bis 30cm hoch auf der Straße und eine Ende war nicht zu erkennen. Eine ähnliche Situation hatte uns ja bereits im Sommer einige Wochen Werkstattaufendhalt eingebrockt und die Firmenkasse um einige Tausend Euro erleichtert. Aus Schaden wird man bekanntlich klug und man/wir sind was Wasser und die Durchfahrt von Trockentälern während der Regenzeit angeht sehr, sehr vorsichtig geworden. Den Morgen darauf schüttete es immer noch und das Wasser auf den Straßen nahm nicht ab. Niemand konnte uns sagen wie die Straßen nach Norden aussahen und wir beschlossen eine Nacht in Cafayate länger zu bleiben. Erstmal ging es ins Weinmuseum und am Nachmittag hatten wir eine Blindverkostung der anderen Art organisiert. 



Es gab Wein der Bodega Nanni (Die besten Weine aus Cafayate ;-) und Tapas. Die Augen wurden verbunden, es lief Musik und andere Geräusche, wie Vogelgezwitscher und Gewittergegrolle im Hintergrund, dazu wurde passend Wasser in einen Ventilator gesprüht und anderes veranstaltet. Eineinhalbstunden Spaß und Vino satt. Am Abend haben wir noch ein paar Kilo Fleisch auf den Grill gelegt und mit dem Vino trinken weitergemacht.

Im Moment warten wir im heißen Curitiba auf die Ablösung und dann geht es mit dem Flieger nach Santiago, wo der Cruzero auf uns wartet und uns in den kommenden Tagen gute 2.500km nach Norden ins 3.500m hohe La Paz bringen wird. Dort kommt Mitte April unsere nächste Gruppe an.

Hier noch ein paar Bilder der letzten 4 Wochen: