Mittwoch, 19. August 2015

Selfie's and more! - 5.131km vom Atlantik zum Pazifik - Brasilien, Argentinien, Chile...

Bevor wir auf unsere Reisegruppe in Iquique (Chile) treffen sollten, mussten wir uns erst einmal von Curitiba (Brasilien), durch Nordargentinien über Arica nach Iquique, dem Ausgangspunkt der darauffolgenden Tour, durchschlagen. Vor uns lagen 5.131km. den größten Teil der Überfahrt haben wir zu dritt hinter uns gebracht, den Patricia hat uns während dieser Zeit begleitet. 



Am 21. Juni ging es gemeinsam ab Frankfurt über Sao Paulo nach Curitiba. Vom Flughafen bis zum Stellplatz auf dem unser Cruzero auf uns gewartet hat, waren es nur wenige Kilometer. Dort angekommen, standen nebeneinander der neue El Negrito (Der Schwarze) und El Cruzero del Sur (Der Kreuzer des Südens). Auch wenn die Verlockung groß war in das neue Auto einzusteigen, haben wir uns für den uns bekannten weißen Amigo entschieden. Eingerichtet waren wir sehr schnell, da wir ja kaum etwas mitgenommen hatten. Am Nachmittag sind wir mit dem Bus nach Curitiba Down Town gefahren um uns auch mal eine Brasilianische Großstadt anschauen. Mit gut 1,7 Millionen Menschen ist sie aber noch überschaubar. Aber wie viele Südamerikanische Städte, gibt es nicht sehr viel zu sehen. Curitiba hat wenige übrig gebliebene koloniale Bauwerke aufzuweisen und die Hochhäuser der Stadt sind wenig repräsentativ. Aber alles Gute ist nie zusammen. 



Am nächsten Morgen ging es früh raus. Der Bus hat uns wieder in die City zum Bahnhof gebracht. Um 8.00 Uhr ging der Zug durch üppige Regenwald Vegetation in drei Stunden Fahrt nach Morretes. Leider war nicht viel zu sehen während der Zugfahrt, da es sich nach kurzer Zeit zuzog und bis auf ein paar verregnete Bäume sich nichts dem Auge bot. In Morretes haben wir ein paar Marktstände geplündert und uns mit Leckereien aus der Region eingedeckt. Zum Mittag gab es einen Tisch voll mit lokalen Spezialitäten aus dem Topf und für die Tagesration Vitamin C haben ein paar Caipirinha gesorgt. Mit einem Caipi to go in der Hand ging es später wieder Richtung Zug und zurück durch den Dunst nach Curitiba zu unserem Auto. 



Weiter sollte es am Mittwoch (24.) nach Paranagua gehen. Ein kleines Städtchen am Atlantik und der Ausgangspunkt für den Besuch der Ilha do Mel, der Honiginsel. Paranaga ist leider etwas herunter gekommen. Um die wenigen Kolonialbauten wird sich kaum gekümmert, so dass diese bei dem immer feuchten Klima zusehends verfallen. Alles was neu gebaut wird, sieht auf Grund der feucht-warmen Luft beizeiten alt und vergammelt aus. Hier zu wohnen und zu bauen ist ein Kampf gegen Windmühlen. 

Beim Ausflug auf die Honiginsel am kommenden Tag war Petrus anfangs gut gelaunt, später eher griesgrämig drauf aber gegen Nachmittag dann wieder besser gestimmt. Da wir außerhalb der Saison unterwegs waren, hatten wir die endlos weiten Strände fast für uns allein. Auf dem Rückweg trafen wir einen lokalen Künstler, der uns in seine Behausung einlud und uns seine Zeichnungen in Endzeit-Stimmung zeigte. Die Bilder waren sehr eindrucksvoll, aber im Moment wissen wir nicht wohin mit einem ca. 2qm großen Kunstwerk. 



Am Freitag ging es weiter nach Süden, wo wir uns am Nachmittag bei schönstem Fotowetter und Licht den Vila Velha Park angeschaut haben. Zu sehen gibt es hier zwei tiefe Löcher im Basaltgestein, wo man noch bis vor 20 Jahren mit einem alten Minenaufzug hinunterfahren konnte und gewaltige Sandsteinformationen.



Die nächsten drei Tage/Nächte haben wir in Foz do Iguaçu in der Nähe der Cataratas do Iguaçu, den größten (breitesten) Wasserfällen der Welt verbracht. Der Campingplatz ist Spitze (Paudimar) und des Wetter meistens sehr gut. Am Nachmittag des 28. haben wir uns dann die Fälle auf der brasilianischen Seite angeschaut. Zum x. mal aber immer wieder beeindruckend und anders. Diesmal stürzte sehr wenig Wasser die Abrisskante hinunter, wodurch es aber sehr wenig Gischt gab und damit glasklare Fotos. Der 29. stand im Zeichen der Entspannung und des Sport. Aber joggen bei 28℃ und gefühlten 99% Luftfeuchtigkeit machen nicht jedem Spaß ;-)



Am 30. Stand der Grenzwechsel nach Argentinien auf dem Plan. Die Prozedur verlief erstaunlich fix. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Besuch der Wasserfälle auf der argentinischen Seite ist dadurch sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Richtung San Ignacio Mini und die gleichnamige Jesuiten Reduktion wurde das Wetter wieder besser, so dass wir die Ruinen bei schönstem Nachmittagssonnenlicht anschauen konnten. Das erste mal ohne Gäste, so dass man mal Zeit hatte Ecken und Blickwinkel zu entdecken, die man sonst nie sieht und findet. 



Da sich eine Strecke von 5.000km nicht von alleine erledigen, sind wir erst einmal 2 Tage durchgerollt um am Abend des 2. Juli in den Termas del Fiambala anzukommen. Dort haben wir uns erstmal ein lecker Abendessen gekocht um dann bis nach Mitternacht in den bis zu 45℃ heißen Becken mit einem kühlen Caipi in der Hand das warme Wasser zu genießen. Die Außentemperatur betrug irgend etwas zwischen 5 bis 10℃. Am Tag drauf kam der Putztrupp und hat die Becken gereinigt, so dass wir beizeiten weiter Richtung Osten gefahren sind. 



Am 4. haben wir uns gleich um 9.00 Uhr das PachaMama Museum angeschaut und im Anschluss die Quillmes Ruinen, der gleichnamigen Volkes der Quillmes Indianer, welche jedoch nicht mehr existieren. Am Mittag sind wir dann in Cafayate eingefahren um dort für zwei Tage die hiesigen Weine zu probieren und ein paar Bodegas anzuschauen und das gute Wetter zu genießen. Cafayate liegt auf ca. 1.700 m Höhe und es regnet super wenig. Tag und Nacht teilen sich fast gleich in die 24 Stunden und die feuchte Luft der Nacht gibt dem Wein die notwendige Wasser. Die Weine sind von sehr guter Qualität und der Preis mit € 8-15 pro Flasche angemessen. Wir waren uA in der Bodega Nanni, lt. deren Aussage, die einzige die organische Weine in der Region produziert - wie dem auch sei, der Wein (egal ob weiß, rot oder rose) war/ist spitze. Das im Haus befindliche Restaurant können wir sehr empfehlen. Am 5. haben wir die City erkundet, das Weinmuseum angeschaut und im anliegenden Weinshop das Lager im Auto aufgefüllt. Gegenüber vom Museum gibt es einen Künstler, der diverse Masken, Schalen und Teller aus Ton herstellt. Zum Teil sehr freaky aber auf jeden Fall NICHT Mainstream und etwas anderes als es in den Souvenir Shops zu kaufen gibt.



Ab Cafayate lassen wir die berühmte Ruta 40 in Argentinien hinter uns und es geht versuchsweise über die Ruta Provincal 47 und Ruta National 68 weiter Richtung Chile. Die RP47 ist für Jeepfahrer sehr geeignet, aber mit unserem dicken Amigo nicht wirklich lustig. Die Piste ist eng, staubig, löchrig und zum Teil sehr steil. Solange es trocken ist, OK, aber wehe dem es wird mal nass - gute Nacht Marie. Übernachtet haben wir heute mitten auf dem Salar Grande auf 4.200m Höhe. Die Nachttemperaturen fielen auf -2/3℃ - ziemlich grenzwertig. Am nächsten Morgen bot sich dem Auge und dem Objektiv ein spektakulärer Sonnenaufgang. Der Himmel leuchtete in allen denkbaren Farben und die dahinter liegenden Berge in einem satten Rot. Sonnenunter- und Aufgänge auf einem Salzsee sind immer etwas ganz besonderes. 



Nach dem Spektakel ging es weiter in die Höhe und zum Grenzwechsel nach Chile. Der Paso de Jama liegt auf 4.320m Höhe, war aber noch nicht unser höchster Punkt des Tages. Bevor es runter nach San Petro de Atacama geht, muss man noch ein paar Kilometer auf der Höhe herum fahren und bis auf 4.846m Höhe hinauf. Hier hat der Körper einiges zu leisten und die Maschine ebenso. 



Am 8.7. ging es weiter Richtung Iquique bzw. Arica. In Calama ca. 100km nach San Pedro haben wir Patricia in den Bus nach Iquique gesetzt. Sie brauchte Wärme und Strand. Wir haben Arica angesteuert um unsere eingelagerten Sachen abzuholen und unserem Amigo einen Satz neue Reifen aufzuziehen. Ich Arica gab es auch eine Unterbodenwäsche für den Dicken und wir haben uns etwas sortieren müssen. 



Zwei Tage später ging es Richtung Iquique mit einem Abstecher in die Salpeter Mine Santa Laura, welche direkt an Humberstone angrenzt, jedoch viel kleiner ist. Es ist schon irre unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Menschen vor 90 bis 50 Jahren in der Wüste gearbeitet haben. 



Bevor unsere Gruppe in Iquique aufgeschlagen ist, haben wir noch etwas im Hotel abgespannt und sind uA Sandboarden gewesen. Ein Heidenspaß! Kaum vorstellbar wo man noch Tage später Sand hervorholt. In Iquique hat der Dicke noch mal eine Verjüngungskur bekommen. Strahlend weiß sind wir am 17. Juli in die Tour gestartet!

Wie es weitergeht, erfahrt ihr bald...

Hasta luego!

Hier noch der Link ins FOTOALBUM



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