Freitag, 4. Januar 2013

Silvesterspektakel in Pucón und Volcano Villarrica 31.12.2012 bis 2.1.2013

Hola queridos amigas y amigos

Am 31.12. ging es wieder zurück nach Chile, was für uns und die Anderen der Reisegruppe der letzte Grenzübertritt in Südamerika innerhalb dieser Reise war. Ziel des Tages war Pucón, eine kleine aufstrebende Touristenstadt am Lago Villarrica mit Blick auf den Volcano Villarrica. Villarrica bedeutet so viel wie kleines, reiches Dorf. Den Namen hat der Ort bekommen, da man bei dessen Gründung etwas Gold fand und man davon ausging, dass es noch mehr davon gibt. Nun ja, der Goldsegen ging bald aus, aber der Ort hatte, den Namen schon bekommen, daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern.

Mittags haben wir einen Zwischenstopp in einem Araukarienwald gemacht und die bis zu 3.000 Jahre alten "Dinosaurier" unter den Bäumen bewundert.

 
 
Als wir gegen späten Nachmittag in Pucón ankamen, haben wir uns mal wieder auf die Suche nach einem gefüllten Geldautomaten gemacht. Wie sich später herausstellte, ein aussichtsloses Unterfangen. Die ganze Stadt schien auf Achse zu sein, um Vorbereitungen für den letzen Tag im alten Jahr zu treffen und nebenbei noch das übriggebliebene Geld vom Konto zu plündern. Aber im Portemonait fanden sich noch Reserven, so dass kein Kummer aufkam.
Zum Silvesterschmaus trafen wir uns, für einen Südamerikaner undenkbar, bereits um 21 Uhr im Restaurant. Fix wurden alle 4 Gänge durchserviert und um 23 Uhr hat die Servicemannschaft bunte Hüte, schwarze Masken und kleine, aber laute Tröten an alle Gäste verteilt. Zu guter letzt gab es noch ein Piccolöchen auf die Hand. Gut gerüstet schlenderten alle an den Strand um das Feuerwerk zu bestaunen und ins neue Jahr hinein zu feiern. Eingeklemmt zwischen Menschenmassen ging es pünktlich um 0.00 Uhr mit dem Spektakel los welches 15-20 Minuten später mit einem immensem Inferno am Himmel von Pucón beendet wurde, dass sich so manche Großstadt noch eine Scheibe abschneiden kann.
Nachdem der ganze Zirkus vorüber war und sich der Massenauflauf langsam auflöste, ging es noch mal ins Restaurant zurück. Das war mittlerweile ausgestorben und wenig interessant. So zogen wir nach eins, zwei, drei Gläsern Champus und einem kurzen Tanz auf der mittlerweile freigeräumten Tanzfläche wieder zurück in Richtung Getümmel. Am Plaza war eine Bühne aufgebaut, auf der eine Band Salsa und andere südamerikanischen Klänge in einer ohrenbetäubenden Lautstärke zum Besten gab. Dort verweilten wir ein wenig und bekamen eine kurze private Tanzeinheit von einem chilenischen Päarchen, welches schon gut abgefüllt war. Bis 3 Uhr haben wir noch etwas zwischen Einheimischen und Touristen geschwoft. Noch vom Hotel aus konnte man bis 4 Uhr den Sound genießen, fast so als würde die Bühne vor dem Fenster stehen.
Am 1.1. haben wir uns morgens gegen halb zehn auf einen Spaziergang rund um den Block gemacht und die Stadt wie ausgestorben vorgefunden. Zum einen hat nichts mehr an Silvester erinnert und zum anderen war keine Menschenseele außer uns beiden auf den Straßen zu sehen. Da es weder in Argentinien noch in Chile Feuerwerkskörper im freien Verkauf erhältlich sind, ist hiervon schon mal kein Müll zu erwarten. Aber auch Flaschen, Scherben und sonstiger Müll lagen nirgends herum.
Um 11 Uhr machten wir uns auf den Weg zur ersten Wanderung im neuen Jahr. Im Huerquehue Nationalpark ging es einige Höhenmeter hinauf, vorbei an Flussläufen und Seen, den Vulcano Villarrica fast immer im Blick. Das Endziel war ein Uralter Araukarienwald um die Lagune El Toro.
 
 
 
 
Nach vollbrachter Wanderung, lud der Lago Tinquilco noch zu einem erfrischendes Bad ein. Viel mehr als eine kurze Husche hat man aber im eiskalten Wasser nicht ausgehalten.
Abends blieb noch etwas Zeit zum Bummeln, bevor es zum Abendessen ging. Der Vorsatz, dass es heute mal keinen Alkohol gibt, wurde schnell zu Nichte gemacht, als das Tablett Pisco Sour an den Tisch gebracht und aufs neue Jahr angestoßen wurde. Dennoch, alt wurden wir am ersten Tag des neuen Jahres nicht.
Der 2.1. stand unter dem Motto: "Der frühe Vogel sieht als erster in den Vulkankrater." Um 5.45 Uhr trottelten wir zum Frühstück. 45 Minuten später wurde die Ausrüstung für die Vulkanbesteigung in der Agentur zusammengepackt und nochmal 45 Minuten später ging es mit dem Kleinbus Richtung Vulcano Villarrica, der bei strahlendblauem Himmel und ohne nur eine Wolke weit und breit zum Aufstieg einlud. Tage wie dieser sind sehr selten und einen davon haben wir erwischt.
Packen bei der Agentur
 
Blick auf den Vulkan von der Agentur aus um 6.30 Uhr
 
Ankunft am Fuße des Berges gegen 8.00 Uhr. Leider war der Lift für die ersten Meter außer Betrieb, so dass der Aufstieg eine gute Stunde mehr Zeit in Anspruch nahm. Los ging es bei ca. 1.400/1.500 Höhenmeter. An der Spitze des Vulkans hat der Höhenmesser 2.869 Meter angezeigt.
Der 60 Liter Rucksack, vollgestopft mit Ausrüstung...
 
Zu Beginn liefen wir ca. 200/300 Höhenmeter über Vulkangestein und Geröll, den Rest des Weges führte über Gletscherschnee. Gegen 12.35 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Schwefeldampf stieg aus dem Krater und biß fürchterlich in Nase und Augen.
Der erste Teil über Vulkangeröll ist geschafft.
 
Kurze Verschnaufpause...
Zwischenstopp - Blick zurück nach ca. 2 1/2 Stunden Aufstieg
 
GESCHAFFT !!!

Das Loch... - Lava war leider keine zu sehen.
 
Nachdem wir 30-45 min um den Krater herumgeschlichen sind, hieß es: "Fertigmachen für die ABFAHRT." Geschwind wurden Regenhose, Gamaschen, Regenjacke, Mütze, Schal und Arschprotektor angelegt und ein paar Augenblicke später sahen wir so aus...
 
Den Weg hinab haben wir zu 80% im Sitzen, direkt auf unserem Hinterteil, oder auf dem kleinen Plastik-Arschrutscher zurückgelegt. Ein Riesengaudi! Trotz schützender Klamotten, kriecht durch jede Ritze Schnee, der taut ratzfatz und man ist, wenn man unten ankommt, pitschnass. Den letzten Teil haben wir dann wieder zu Fuß hinter uns gebracht. Der letzte Abschnitt führte fast ausschließlich über bzw. durch Vulkanasche - unten angekommen sahen wir aus wie Schweine. Am Basislager gab es noch eins, zwei, drei Dosen Cerveza. Zurück im Hotel, haben wir erst einmal die versifften Sachen und uns selbst in der Badewanne eingeweicht, bevor es zum Shoppen ging.
Den Nachmittag und Abend haben wir mal in trauter Zweisamkeit verbracht.
Weitere News folgen zeitnah ;-)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

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