Freitag, 21. Dezember 2012

3 Tage Camping am Torres del Paine bei variablem Wetter...

¡Hola!

3 Tage Camping am Torres del Paine sind jetzt vorbei und wir sind auf dem Weg nach El Calafate zum Perito Moreno Gletscher. Es sind eigentlich nur 60 km Luftlinie, aber da die Chilenen und Argentinier sich nicht grün sind, gibt es keine direkte Verbindung und wir müssen ca. 300 km Umweg in Kauf nehmen. Viel Zeit um euch zu berichten, was in den letzten Tagen passiert ist.

 

Nach einer Nacht in Puerto Natales im Hotel, ging es weiter zum Camping Serrano um hier für 3 Tage die Zelte aufzustellen. Bei schönem Wetter hatte man einen guten Blick auf das Torres del Paine Massiv, aber die Wolken haben uns diesen meistens verwehrt. Nur heute morgen um 8 Uhr öffnete sich kurz für 15 Minuten der Vorhang und gab den Blick auf die Bühne, also die 3 Türme frei. Dank dem Hinweis von Frank haben wir die Chance gleich genutzt.

 

Am Tag der Anreise, stand nach knapp 80 km Fahrt und einer kleinen einstündigen Wanderung der Zeltaufbau auf dem Programm und ein lecker Abendessen mit Käsespätzle à la Patagonia wurde uns zubereitet. Man muss schon sagen, Petra und Frank sind nicht nur exzellente Reiseleiter, nein, vorher waren beide sicher Köche, so gut wie das immer schmeckt.

 

Nach einer ruhigen Nacht ging es tagsdarauf mit dem El Mallku 60 km in den Nationalpark um eine 3-stündige Wanderung zu Gletschern im Largo-Grey. Zuerst ging es über einen breiten Strand aus Geröllsteinen, vorbei an den gestrandeten Grey-Gletschern. Und anschließend hinauf auf eine kleine Anhöhe, der einen Überblick über den See und die Gletscherberge bot. Wieder am Stand angekommen, pries uns Petra einen Pisco Sour an, für den wir ein Stück Gletschereis aus dem See gefischt und in handliche Portionen zerhackt haben.

 

Nach der Eisbergtour ging es noch mal ein paar Kilometer weiter zur Wanderung Nummer 2 des Tages. Diesmal ging es etwas höher hinaus.

Große Freude kam beim Gedanken an das bevorstehende Abendessen auf. Auf dem Speiseplan standen gegrillte Spareribs. Aber hierfür muss erst einmal ein anständiges Feuer her. Nichts leichter als das, dachte sich der geübte Lagerfeuermacher und machte sich ans Werk die gelieferte Südbuche in kleine Scheite zu zerkleinern und im Kamin aufzuhäufen. Pappe und Klopapier sollten als Brandbeschleuniger ihr Übriges dazutun, das patagonische Feuerholz zum Entzünden zu bringen. Nach erfolglosen 15 Minuten wurde Versuch Nr. 1 abgebrochen und eine neue Stapelung versucht unter Zuhilfenahme einer Eierpappe. Auch hier konnte kein Erfolg verzeichnet werden. Bei Angriff Nr. 3 wurden auf den patagonischen Vorsatz "Back to the roots" verzichtet - jetzt kam ein handelsüblicher Brandbeschleuniger, gleich etwas überdimensioniert (wie gewohnt) zum Einsatz. Erste Erfolge stellten sich ein, sollten aber nicht sehr lange anhalten. Patagonische Südbuche ist nicht der beste Freund des mitteleuropäischem Brandmeisters. Nach einer guten Stunde habe ich aufgegeben und an den wahren Patagonier Frank übergeben müssen. Frank hat ein neues Stapelkonzept aufgebaut und es patagonier-like noch einmal ohne Brandbeschleuniger mit der guten alten Eierpappe einen neuen Anlauf gestartet. Aber auch hier - nix Feuer. Also wieder den Anzünder drunter und noch mal von vorn. Und tatsächlich irgendwann fing das Holz doch noch an zu knistern und von selbst an zu zündeln. Mit dem Auflegen des Fleisches mussten wir dennoch noch eine ganze Weile warten - Südbuche lässt sich erst ewig betteln und ein grilltaugliches Glutbett lange auf sich warten. Vom ersten Zündelversuch bis zum ersten Stück Fleisch auf dem Teller sind gute 3 Stunden vergangen. Was lange währt wird gut - und es war sehr gut.

 

Tag Nummer Drei - Vis à Vis mit dem Torres del Paine... Um 8 Uhr ging es mit einem kleineren Bus zum ca. 1 Stunde entfernten Trek, der nach 9 km endet und im besten Fall einen Blick auf die 3 Türme des Torres del Paine freigibt. Kurzum, das Wetter hat mitgespielt, wir haben rechts und links des Trek viel gesehen, aber das Happy End, den Blick auf das Felsmassiv, blieb uns verwehrt. Dennoch stand am Ende eine gigantische Granitwand vor uns und vor ihr ein kleiner Bergsee. Auch wenn das Highlight gefehlt hat, war es immer noch sehr beeindruckend. Der letzte Campingabend ging für die wenigsten von uns so lange wie die Tage zuvor.

 
 
 

Ihr hört bald wieder von uns

¡Hasta la próxima!

 

 

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